Der Begründer der Methode

Moshé Feldenkrais
1904 - 1984

war ein Pionier. Durch seinen Mut, seine unkonventionellen Überzeugungen, seinen Forscherdrang und seine ausgeprägte Neugier hat er eine Methode entwickelt, durch die er vielen Menschen über die bewusste Wahrnehmung von Bewegungsabläufen zu neuer körperlicher und geistiger Beweglichkeit verhelfen konnte.



Lebenslauf:

Schon als Jugendlicher stand er großen Herausforderungen gegenüber, als er aus seiner Heimat in der Ukraine ins damalige Palästina auswanderte - ohne seine Eltern. Neben der Schule verdiente er das Geld für das geplante Studium mit verschiedensten Jobs und half u.a. beim Aufbau von Tel-Aviv.

Nach dem Abitur studierte er Mathematik und arbeitete fünf Jahre als Landvermesser. In seiner Freizeit widmete er sich der Selbstverteidigung ohne Waffen, denn den jüdischen Siedlern war das Tragen von Waffen untersagt - dennoch mussten sie sich immer wieder gegen Angriffe der Araber zur Wehr setzen.

1929 siedelte er nach Paris um und studierte Physik, Elektrotechnik und Maschinenbau. Er promovierte an der Sorbonne. In Paris traf er 1933 den Begründer des Judo, Prof. Jigoro Kano, und erwarb als erster Europäer den schwarzen Gürtel. Durch die Gründung des Judo Club Frankreich 1936 sowie die Veröffentlichung von drei Büchern zum Thema Judo trug Moshé Feldenkrais maßgeblich dazu bei, Judo auch im Westen bekannt zu machen.

Aufgrund seiner Forschungsarbeiten musste er im zweiten Weltkrieg nach England flüchten, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde und wo er für die britische Marine tätig war.
Hier begann Moshé Feldenkrais, sich intensiv mit dem Bewegungsapparat und den Bewegungsfunktionen des menschlichen Körpers zu beschäftigen. Er präsentierte die Ergebnisse seiner Forschungen vor Wissenschaftlern und entwickelte über die folgenden Jahre intensiv seine Bewegungslehre weiter, die erst viel später konkrete Bezeichnungen erhalten sollte:


Bewusstheit durch Bewegung
Funktionale Integration

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Während seiner Zeit in England unterrichtete er weiter Judo und nutzte diese Räumlichkeiten auch für seine Studien des bewegungsorientierten Lernens. Die Gründung seiner ersten Lerngruppe half ihm, seine theoretischen Ansätze zu validieren und zu verfeinern.


Moshé Feldenkrais unterrichtete von 1949 bis zu seinem Tod 1984. Unter seinen Schülern waren prominente Persönlichkeiten wie der israelische Ministerpräsident David Ben Gurion, dem er durch seine Anleitungen und durch Stunden in funktionaler Integration dabei half, sich seinen Traum vom Kopfstand zu erfüllen.

Er bildete in zwei Ausbildungen Trainer aus, die gemeinsam mit seinen Begleitern und Schülern der ersten Stunde sowie langjährigen AssistentInnen seine Nachfolge antreten sollten.

"Ich unterrichte nicht, aber Ihr lernt."
(Zitat Moshé Feldenkrais im Nachwort zu "Bewusstheit durch Bewegung" von Franz Wurm)

Buchempfehlung:
Wer sich für das außerordentliche spannende Leben von Moshé Feldenkrais interessiert,
dem sei seine Biografie
"Moshé Feldenkrais: Der Mensch hinter der Methode"
(Autor: Christian Buckard) ans Herz gelegt.


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